5 Tipps gegen Prüfungsstress –
mit Ruhe und Vertrauen durch die Matura
von Sr. Verena Maria Haselmann SDS
Die Matura ist eine besondere Herausforderung – sie fordert nicht nur Wissen, sondern auch innere Stärke. Du stehst vor einer wichtigen Prüfung in deinem Leben und hast dich sicher sehr gut darauf vorbereitet. Und trotzdem kann es passieren, dass du nervös wirst und mit Prüfungsstress kämpfst. Auch ich habe in meiner Schulzeit diese Erfahrung gemacht und später ein paar Strategien entdeckt, die mir geholfen haben. Heute teile ich fünf Tipps mit dir, die dir helfen können, gelassener in die Matura zu gehen.
1. Gute Vorbereitung statt Last-Minute-Lernen
Zeitmanagement ist ein Schlüssel zum Erfolg: Ein durchdachter Lernplan hilft, den Stoff in kleine Einheiten aufzuteilen und in Etappen zu wiederholen. Wer regelmäßig lernt, statt alles auf den letzten Drücker zu erledigen, geht mit mehr Sicherheit in die Prüfung. Auch Lerngruppen können helfen, schwierige Inhalte besser zu verstehen.
Finde deine Lernmethode: Manche lernen visuell mit Grafiken, andere durch Zuhören oder mit Eselsbrücken. Probiere aus, was für dich am besten funktioniert. Vergiss nicht, Pausen einzulegen – dein Gehirn braucht Zeit, um das Gelernte zu verarbeiten. Achte auf eine gesunde Balance zwischen Lernen und Erholung: Geh an die frische Luft, triff dich mit Freund:innen oder treibe Sport.
2. Atmung und Gebet als Ruheanker
Wenn die Nervosität steigt, können einfache Atemübungen helfen: Tief durchatmen, bewusst langsam ausatmen – das beruhigt Körper und Geist. Ein Tipp, um dich gut zu verankern: Setze dich bequem hin, vielleicht im Schneidersitz. Konzentriere dich auf deinen Atem und denke beim Ausatmen „Jesus“ und beim Einatmen „Christus“. Probier‘s aus – es hilft, dich zu fokussieren und ruhiger zu werden.
Auch ein kurzes Gebet kann Kraft geben. Du kannst es direkt vor oder während der Prüfung wiederholen:
„Gott ist da und ich bin jetzt auch da.“
Falls während der Prüfung Nervosität aufkommt, konzentriere dich wieder auf deinen Atem. Stell dir in Gedanken einen Ort vor, an dem du dich wohlfühlst – vielleicht ein Platz im Wald, am See oder einfach dein Lieblingszimmer.
3. Positive Gedanken fördern Selbstvertrauen
Viele quälen sich mit negativen Gedanken wie „Ich schaffe das nicht!“. Doch unser Denken beeinflusst unser Handeln. Deshalb: Negative Gedanken bewusst durch positive Gedanken ersetzen: „Ich habe gelernt, ich bin vorbereitet!
Mir hat es geholfen, in Prüfungen mit den Aufgaben zu beginnen, die ich sicher konnte. Das gibt Selbstvertrauen und motiviert für die schwierigeren Teile.
4. Entspannungstechniken nutzen
Frische Luft tut gut! Spazieren gehen, Sport treiben, Musik hören oder sich mit Freund:innen treffen – all das hilft, Nervosität abzubauen.
Ich habe vor Prüfungen oft Mozart gehört. Eigentlich war das gar nicht meine Musik, aber es hat mich beruhigt.
Ein kleiner, aber wirkungsvoller Trick bei Nervosität: Stell dich vor den Spiegel und schneide Grimassen! Das lenkt dich ab, löst Spannungen im Körper und bringt dich zum Lachen.
Und ganz wichtig: Sorge für ausreichend Schlaf! Ausgeschlafen schreibt sich jede Prüfung besser.
5. Relativieren: Die Prüfung ist nicht das ganze Leben
Die Matura ist ein wichtiger Schritt in deinem Leben, aber sie bestimmt nicht deinen Wert als Menschen. Selbst wenn nicht alles perfekt läuft – es geht weiter!
Wenn deine Prüfungsangst sehr stark ist, sprich mit jemandem darüber. Ich versichere dir, dass du nicht alleine bist. Reden hilft, ob mit Eltern, Freund:innen oder auch anonym mit Expert:innen der Telefonseelsorge (142) oder von Rat auf Draht (147).
Mit Ruhe, guter Vorbereitung und Vertrauen kann die Prüfungszeit zu einer wertvollen Erfahrung werden, die dich wachsen lässt. Ich wünsche dir und allen Maturant:innen viel Kraft, Gelassenheit und Gottes Segen für diese besondere Zeit!
To go Prüfungsstress adé: 5 Prioritäten, die Orientierung geben können nach P. Franz Jalics (1927-2021)
✔ Der Schlaf: Genügend Ruhe – ausgeschlafen hat man mehr Kraft und bessere Laune. ✔ Der Körper: Gesunde Ernährung, Bewegung – gib deinem Körper, was er braucht. ✔ Das Gebet: Stille Zeiten, Digital Detox, Natur – finde ein gutes Gleichgewicht. ✔ Die Mitmenschen: Familie, Freundschaften – pflege Beziehungen und schenke gemeinsame Zeit. ✔ Die Arbeit: Erfüllende Tätigkeiten – tue, was dir Freude macht.
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Über die Autorin:
Sr. Verena Maria Haselmann SDS
34 Jahre, Ordensfrau der Salvatorianerinnen
Beauftragte für Jugendpastoral in der Pfarre TraunerLand, Mitarbeit im Team von IMpulsLEBEN & Begleitung von Kursen in der Zukunftswerkstatt Innsbruck der Jesuiten